In der Industrie gibt es immer wieder Situationen, in denen Beschäftigte mit kontaminierten Bereichen in Berührung kommen. Dies kann beispielsweise bei Altlastensanierungen, Asbestbeseitigungen oder Arbeiten in Bereichen mit radioaktiven Stoffen der Fall sein. Um die Beschäftigten vor den Gefahren durch diese kontaminierten Bereiche zu schützen, gibt es die Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS) 524.
Ziel der TRGS 524
Die TRGS 524 dient dem Schutz der Beschäftigten bei Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen. Sie enthält die wesentlichen Grundvorstellungen für technische, organisatorische und personenbezogene Sicherheitsanforderungen, die sich auf den Umgang mit Gefahrstoffen bei der Sanierung und Arbeiten in kontaminierten Bereichen beziehen.
Geltungsbereich der TRGS 524
Die TRGS 524 gilt für alle Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen. Dazu gehören beispielsweise:
- Arbeiten in Altlastenverdachtsflächen
- Asbestsanierungen
- Arbeiten in Bereichen, die mit radioaktiven Stoffen kontaminiert sind
Im Folgenden werden die wichtigsten Begriffe der TRGS 524 definiert:
- Kontaminierter Bereich: Ein kontaminierter Bereich ist ein Standort (Liegenschaften, Grundstücke), bauliche Anlagen, Produktionsanlagen, Ablagerungen, Gegenstände, Boden, Wasser, Luft, die über eine gesundheitlich unbedenkliche Grundbelastung hinaus mit Gefahrstoffen verunreinigt sind.
- Gefahrstoff: Ein Gefahrstoff ist jede chemische Verbindung oder Zubereitung, die aufgrund ihrer physikalischen, chemischen oder toxikologischen Eigenschaften bei bestimmungsgemäßer oder bestimmungswidriger Verwendung oder bei Freisetzung in die Umwelt eine Gefahr für die Gesundheit oder die Umwelt darstellt.
- Gefährdung: Eine Gefährdung ist das räumliche und zeitliche Zusammentreffen des Menschen mit einer Gefahr.
- Schutzmaßnahme: Eine Schutzmaßnahme ist jede Maßnahme, die dazu dient, eine Gefährdung zu vermeiden, zu beseitigen oder zu mindern.
Gefahren und Gefährdungen
Bei Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen können verschiedene Gefahren und Gefährdungen auftreten. Dazu gehören beispielsweise:
- Gesundheitsgefährdung: Die Beschäftigten können durch Schadstoffe, die in der Luft, im Boden oder im Wasser des kontaminierten Bereichs enthalten sind, gesundheitliche Schäden erleiden.
- Unfallgefährdung: Die Beschäftigten können durch die Freisetzung von Gefahrstoffen, durch Arbeiten in unstabilen Bereichen oder durch andere Gefahrenquellen zu Schaden kommen.
Ermittlung und Bewertung der Gefährdungen
Um die Gefährdungen bei Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen zu ermitteln und zu bewerten, ist eine Gefährdungsbeurteilung erforderlich. Die Gefährdungsbeurteilung sollte folgende Schritte beinhalten:
- Erfassung der Gefahrenquellen: Zunächst müssen alle Gefahrenquellen, die bei den Tätigkeiten in dem kontaminierten Bereich auftreten können, erfasst werden.
- Beurteilung der Gefährdungen: Die erfassten Gefahrenquellen müssen anschließend hinsichtlich ihrer potenziellen Gefährdung für die Beschäftigten beurteilt werden.
- Festlegung von Schutzmaßnahmen: Auf Grundlage der Gefährdungsbeurteilung müssen geeignete Schutzmaßnahmen festgelegt werden.
Festlegung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen
Die festgelegten Schutzmaßnahmen müssen anschließend umgesetzt werden. Dazu gehören beispielsweise:
- Bereitstellung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA): Die Beschäftigten müssen mit der erforderlichen PSA ausgestattet werden, um sich vor den Gefahren durch die kontaminierten Bereiche zu schützen.
- Einrichtung von Sicherheitsbereichen: Um die Beschäftigten vor den Gefahren durch die kontaminierten Bereiche zu schützen, müssen Sicherheitsbereiche eingerichtet werden.
- Einhaltung von Hygienevorschriften: Die Beschäftigten müssen die Hygienevorschriften einhalten, um die Verbreitung von Schadstoffen zu verhindern.
Unterweisung und Ausbildung der Beschäftigten
Die Beschäftigten müssen vor Aufnahme der Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen unterwiesen und ausgebildet werden. Die Unterweisung und Ausbildung sollte folgende Inhalte umfassen:
- Kenntnisse über die Gefahren und Gefährdungen
- Kenntnisse über die Schutzmaßnahmen
- Übungen zur Anwendung der Schutzmaßnahmen
Überwachung der Arbeitsbedingungen
Die Einhaltung der Schutzmaßnahmen muss regelmäßig überwacht werden. Dazu gehören beispielsweise:
- Kontrollmessungen von Schadstoffkonzentrationen: Die Schadstoffkonzentrationen in der Luft, im Boden oder im Wasser des kontaminierten Bereichs müssen regelmäßig kontrolliert werden, um zu gewährleisten, dass die Grenzwerte eingehalten werden.
- Stichprobenkontrollen: Die Einhaltung der Schutzmaßnahmen muss durch Stichprobenkontrollen überprüft werden.
Online-Fachkundelehrgang zur TRGS 524: Ihr Wegweiser für Sicherheit in kontaminierten Bereichen
Die Webseite schadstoff-control.de bietet einen Online-Fachkundelehrgang zur TRGS 524 an, der sich mit sicheren Arbeitsmethoden in kontaminierten Bereichen befasst. Hier sind einige wichtige Punkte:
- TRGS 524: Die „Technischen Regeln für Gefahrstoffe“ (TRGS) 524 konzentrieren sich auf den Schutz von Arbeitnehmern vor Gefahren durch Schadstoffe in kontaminierten Bereichen, insbesondere bei Abbruch- und Sanierungsarbeiten.
- Zielgruppe: Der Kurs richtet sich an Fach- und Führungskräfte in verschiedenen Gewerken, wie Abbruch, Zimmereien, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Hoch- und Tiefbau, Gerüstbau, Gebäudetrocknung, Dachdeckerei, Bodenleger, Elektroinstallateure, Fensterbauer, Ofenbauer, Metallbauer und Sanierungsbetriebe.
- Kursinhalt: Der Kurs vermittelt Kenntnisse zur sicheren Beurteilung von Schutzmaßnahmen und dem ordnungsgemäßen Umgang mit Schadstoffen in kontaminierten Bereichen. Er umfasst Themen wie Gefährdungsbeurteilung, Risikobewertung, Anforderungen an Schutzmaßnahmen, persönliche Schutzausrüstung, Hygienemaßnahmen, Verhaltensregeln und Entsorgung kontaminierter Materialien.
- Flexibilität und Zertifikat: Der Onlinekurs bietet Flexibilität und kann jederzeit absolviert werden. Nach erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer ein Fachkundezertifikat gemäß TRGS 524.
- Bedeutung und Anwendung: Die TRGS 524 ist ein wichtiger Bestandteil des deutschen Arbeitsschutzsystems und legt klare Vorgaben für den Umgang mit Schadstoffen in kontaminierten Bereichen fest. Sie ist speziell für den deutschen Markt konzipiert, kann aber auch international als Referenz dienen.
Für eine detailliertere und umfassendere Darstellung der TRGS 524 und Sicherheitsmaßnahmen bei Arbeiten in kontaminierten Bereichen bietet die Webseite auch PDF-Broschüren zum Download an.
Ausblick
In Zukunft wird es immer wichtiger werden, die Beschäftigten bei Tätigkeiten in kontaminierten Bereichen zu schützen. Dies liegt daran, dass es immer mehr Altlasten und Schadstoffbelastungen gibt. Die TRGS 524 wird daher auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung des Arbeitsschutzes spielen.
In diesem Sinne: Bleiben Sie sicher!
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